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Erfahrungsbericht von Alice Braun

Ende September fand das Euroguidance Cross Border Seminar (CBS) 2024 in Belgrad, Serbien statt. Diese Konferenz bringt einmal im Jahr Bildungs- und Berufsberatungs-Expertinnen und -Experten aus verschiedenen europäischen Ländern zusammen, um ihr Fachwissen und innovative Ideen zur Gestaltung des Übergangs Schule – Beruf auszutauschen. In diesem Jahr stand das CBS unter dem Motto „Berufsorientierung für alle: Die Berufsberatung durch Kooperation stärken“.

Da passte SCHULEWIRTSCHAFT Deutschland, ein bundesweites, kross-sektorales Netzwerk, zu dem ich seit knapp zwei Jahren von der Bundesagentur für Arbeit abgeordnet bin, natürlich hervorragend ins Programm und so durfte ich zwei Workshops geben, in denen ich unseren Ansatz bei SCHULEWIRTSCHAFT und unsere Angebote präsentierte und mit den Teilnehmenden in den Austausch kam zu Netzwerken und Organisationen in ihren Ländern.

SCHULEWIRTSCHAFT ist das Netzwerk für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit von Schulen und Unternehmen, das sich für eine hochwertige Berufliche Orientierung an Schulen und eine enge Kooperation von Schulen und Unternehmen einsetzt. Auf Bundesebene wird das Netzwerk getragen von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Auf Landesebene durch Dachverbände und Bildungswerke der Arbeitgeber in Partnerschaft mit Ministerien. Eine enge Partnerschaft pflegen wir mit der Bundesagentur für Arbeit.

Ziel unseres Netzwerks ist es einerseits, Jugendliche beim Übergang von der Schule ins Berufsleben zu unterstützen, andererseits aber auch Unternehmen die Möglichkeit zu geben, frühzeitig ihre potenzielle künftige Arbeitskraft kennenzulernen und aufs Berufsleben vorzubereiten. Wir fördern Netzwerke zwischen Schulen, Unternehmen und Arbeitsagenturen und bieten Projekte, Materialien und Vernetzungsveranstaltungen an, um die Kooperation zwischen Schule und Wirtschaft zu unterstützen. Besonders stolz sind wir auf das Berufswahl-SIEGEL, mit dem wir Schulen auszeichnen, die sich in besonderem Maße für die Berufliche Orientierung ihrer Schülerinnen und Schüler einsetzen. Bereits über 1700 Schulen haben wir bundesweit zertifiziert.

Seit zwei Jahren bin ich als Teamleiterin der Berufsberatung vor dem Erwerbsleben zu SCHULEWIRTSCHAFT abgeordnet, und so war es für mich besonders wertvoll, beim Cross Border Seminar intensiv mit Berufsberatungsfachkräften aus Zypern, Kroatien, Serbien, Ungarn, Lettland, Österreich, Polen, Portugal, Tschechien und der Slowakei in den Austausch zu kommen.

In meinen Workshops bei der Konferenz haben wir nicht nur die Strukturen und Angebote von SCHULEWIRTSCHAFT kennengelernt, sondern uns auch darüber ausgetauscht, wie Berufsorientierung in anderen Ländern organisiert ist. Es war spannend zu hören, welche Modelle und Herangehensweisen es in anderen Regionen gibt, und gemeinsam zu überlegen, wie wir unsere Arbeit weiterentwickeln können, um Jugendlichen die bestmögliche berufliche Orientierung zu bieten. Besonders gefreut  hat mich der offene Austausch und die rege Beteiligung der Teilnehmenden. Die Diskussion in den Workshops war bunt und lebendig. Alle waren haben ihre Ideen geteilt und neue Perspektiven eingebracht.

Wir waren uns einig, dass gute Berufsorientierung nur gelingt, wenn alle Akteure am Übergang Schule-Beruf zusammenarbeiten. Nur so können wir gewährleisten, dass Schülerinnen und Schüler, aber auch Lehrkräfte und nicht zuletzt die wichtige Zielgruppe der Eltern den Überblick im Dschungel der Angebote und Möglichkeiten behalten und wirklich von unserer Unterstützung profitieren.

Ich persönlich konnte nicht nur viele interessante fachliche Impulse und wertvolle Kontakte mitnehmen, sondern auch neue Inspirationen und Denkanstöße für meine eigene Arbeit gewinnen. Der intensive Dialog hat mir einmal mehr gezeigt, dass die Berufliche Orientierung und die Zusammenarbeit von Schule, Wirtschaft, Trägern und Behörden Themen von internationaler Bedeutung sind. Es ist wichtig, über Ländergrenzen hinweg voneinander zu lernen und einander zu inspirieren. Ich freue mich darauf, die geknüpften Kontakte in Zukunft weiter zu pflegen.