Als Berufsberaterin über das Academia-Austauschprogramm in Österreich
Auch im Jahr 2024 haben Berufsberaterinnen und Berufsberater der Bundesagentur für Arbeit am Academia-Programm teilgenommen. Astrid Hißen, Berufsberaterin vor dem Erwerbsleben an der Agentur für Arbeit Krefeld, war in Österreich und hat ihren Besuch in einem Erfahrungsbericht zusammengefasst.
Lebenslange Berufsberatung – ein Thema welches nicht nur uns in Deutschland, sondern auch alle anderen europäischen Länder, umtreibt. Bei meinem Besuch in Österreich und Liechtenstein durfte ich Berufsberaterinnen und Berufsberater aus den unterschiedlichsten Ländern kennenlernen.
Organisiert wird dieser Austausch jährlich im Rahmen des Academia Programms durch das Euroguidance Netzwerk, ein europäisches Berufsberater-Netzwerk, das durch das Erasmus+ Programm gefördert wird.
Die TeilnehmerInnen der Gruppe kam aus Frankreich, Schweden, Österreich, Spanien, Irland, Norwegen, Estland, den Niederlanden und Deutschland. Eine, mehr oder weniger, große Herausforderung für uns alle war die englische Sprache, da wir während des Aufenthaltes mit der gesamten internationalen Gruppe in der Frei- und Arbeitszeit gemeinsam unterwegs waren.
Organisiert wurde das Programm vor Ort von der bifo! (Beratung für Bildung und Beruf), die in Vorarlberg für die Beratung zuständig ist. An den drei Tagen wurden die Niederlassungen in der Region besucht und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Jugend Coaches berichteten jeweils von ihrer Arbeit. Auch die Bildungssysteme der Gastländer wurden von den Teilnehmerinnen und den Teilnehmenden vorgestellt und im Anschluss haben wir uns darüber ausgetauscht. Ein weiterer Besuch führte in die Illwerke, Vandans (Vorarlberger Energieerzeugung und -vermarktung). Hier findet, ähnlich wie in Deutschland, eine betriebliche Ausbildung auf modernstem Niveau statt. Wir besichtigten die Metall- und Elektroausbildung und durften den Jugendlichen über die Schulter blicken. Auch Liechtenstein stand auf der Terminliste. Die Besprechung fand dort im örtlichen Berufsinformationszentrum statt. Überraschend für mich war, dass hier keine internetfähigen Geräte zur Verfügung stehen, sondern ausschließlich mit Papier gearbeitet wird.
Trotz unterschiedlichster Systeme herrschen bei der Berufsorientierung und Beratung sehr viele Übereinstimmungen in den einzelnen Ländern und auch die Problemfelder sind erstaunlicherweise ähnlich gelagert (NEETS, Abbrecher, etc.). Die Systeme und Tools, die wir kennengelernt haben entsprechen in sehr vielen Punkten denen der Bundesagentur für Arbeit, jedoch gehen unsere Tools bereits heute einen Schritt weiter (siehe Berufsinformationszentrum (BiZ)) und befinden sich auf einem sehr modernen Standard. Es war eine sehr interessante Zeit mit einer ganz tollen Truppe und einer super Organisation.