Navigation und Service

Euroguidance Österreich Tagung

Unter dem Leitthema „Das Potential von Künstlicher Intelligenz in der Bildungs- und Berufsberatung“ fand am 14. November 2024 im Kardinal-König-Haus, Wien, die EUROGUIDANCE Österreich Tagung statt. In Vorbereitung auf das EUROGUIDANCE Academia Programm 2025 in Stuttgart - mit einem Fokus auf KI - nahmen Tanja Löffler und Annette Schorp von der Arbeitsagentur Stuttgart an der Tagung teil. Lesen hier ihren Besuchsbericht.

Tagung EUROGUIDANCE Österreich

„Das Potential von Künstlicher Intelligenz in der Bildungs- und Berufsberatung“

1. November 2024, Kardinal-König-Haus, Wien

In Vorbereitung auf das EUROGUIDANCE Academia Programm 2025 in Stuttgart mit einem Fokus auf KI, nahmen wir, Tanja Löffler und Annette Schorp (AA Stuttgart), an dieser spannenden Tagung teil.

Die Begrüßung erfolgte durch Vertreter der OeAD (Österreichs Agentur für Bildung und Internationalisierung) und des BMBWF (Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung Österreich). Sehr erfreulich war die Neuigkeit, dass seit 2024 nun auch Bosnien-Herzegowina, Georgien, Moldau und die Ukraine dem EUROGUIDANCE Netzwerk beigetreten sind.

Bereits an diesem Punkt wurde betont, dass die Themen Datenschutz, Diskriminierung und Ethik als essentielle Faktoren von Anfang an in der KI mitgedacht werden müssen, dass der Mensch weiterhin im Mittelpunkt stehen soll und auch die Kompetenzen der BeraterInnen an die neuen Technologien angepasst werden müssen.  

Alison Burke, Analyst bei der OECD (Directorate for Education and Skills) sprach ihre Keynote zum Thema „Digital technology and career guidance“. Die Forschung ist noch sehr neu und unvollständig. Ihre Frage befasste sich im Besonderen damit, inwiefern die neue Technologie die Ergebnisse, die Effektivität und die Effizienz der Beratung verbessern kann.  Kann die neue Technologie mehr Gleichberechtigung z.B. in Bezug auf Diskriminierungsfaktoren wie Geschlecht, Herkunft etc. bewirken? Sie stellte in diesem Zusammenhang erste Erkenntnisse aus der PIAAC Studie der OECD vor, deren detaillierte Ergebnisse am 10. Dezember 2024 veröffentlicht werden sollen.

Bei der Podiumsdiskussion zum Thema KI in der Bildungs- und Berufsberatung waren sich alle Diskutierenden aus unterschiedlichen öffentlichen und privaten Beratungseinrichtungen einig: KI kann zusätzlich genutzt werden, um den besten Outcome für die Ratsuchenden zu erreichen. Der/die neutrale Berater/in kann jedoch nicht ersetzt werden.

Am Nachmittag folgten die Workshops. Annette Schorp nahm am WS 4 teil zum Thema „Tools for career guidance of displaced youth, with a special focus on Ukrainians abroad“. Die Referentin Hanna Voronina, promovierte ukrainische Pädagogin, die seit des russischen Übergriffs in München lebt, stellte der Gruppe verschiedene digitale Tools sowohl für Berufsberatung als auch über den Arbeitsmarkt in der Ukraine vor. Ebenso berichtete sie über Bildungsreformen in der Ukraine, die 2025 und 2027 umgesetzt werden sollen mit einer Verlängerung der Schulzeit.  Ihr weiterer Fokus lag auf dem Thema: „Wie können wir Geflüchtete auf die Zeit nach der Krise über eine mögliche Rückkehr informieren und vorbereiten?“

Tanja Löffler nahm an WS 2: „KI in der Bildungs- und Berufsberatung: Chancen und Grenzen“ teil, bei dem verschiedene Tools der KI ganz praxisnah ausprobiert werden konnten. Ein Schwerpunkt lag auf dem neu entwickelten KI-Tool „Berufsinfomat“ des österreichischen Arbeitsmarktservice, mit dem die österreichischen KollegInnen in der Beratung und im Bereich Personal (Onboarding neuer KollegInnen, Wissenserwerb) gute Erfahrungen gemacht haben. Auch hier wurde erneut deutlich, dass nur im Zusammenspiel von persönlicher Beratung und KI die Potenziale der KI in der Berufsberatung voll ausgeschöpft werden können.

Während der gesamten Veranstaltung bot eine Projektausstellung der unterschiedlichsten Akteure in der österreichischen Bildungs- und Berufsberatung die Möglichkeit verschiedene Projekte kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen.

Die Unterlagen zu allen Vorträgen, zur Projektausstellung sowie zu allen Workshops sind hier zu finden.

Wir konnten die Tagung gut nutzen, um im Hinblick auf das Stuttgarter Academia-Programm 2025 wichtige Kontakte zu knüpfen. So haben wir uns u.a. mit den österreichischen Academia-OrganisatorInnen aus St. Pölten ausgetauscht. Alison Burke von der OECD hat uns außerdem zugesichert, Ihren KI-Vortrag im Rahmen von Academia Stuttgart 2025 online zu wiederholen.